60jähriges Jubiläum


Die Goldpokale erzählen von einer grandiosen musikalischen Erfolgsgeschichte

Festlicher Abend zum 60-jährigen Jubiläum des Kraichgau Fanfarenzugs / Festansprache von Bürgermeister Jens Spanberger / Ehrungen

 

– rka –

 

Mit einem Ehrungsabend in der Kraichgauhalle eröffnete der Kraichgau Fanfarenzug den Reigen seiner Festveranstaltungen zum 60-jährigen Jubiläum des Vereins. Fortgesetzt werden die Jubiläumsveranstaltungen mit einem Festwochenende und dem Treffen Südwestdeutscher Fanfarenzüge vom 3. bis 5. Juni. „Die Fanfarenmusik ist ein besonders wertvolles Gut, das zu erhalten, Aufgabe und Pflicht unseres Vereins ist“. Mit diesen Worten steckte der Vorsitzende des Kraichgau Fanfarenzugs, Volker Koch, bei seiner Begrüßung das Hauptziel seines Vereins ab. Zuvor hatten schon die Bläser, Trommler und Fahnenschwinger des Jubelvereins unter der Leitung von Volker Wachter mit dem Marsch „Kaiserstühler Herolde“ und dem „Dortmunder Marsch“ hörbar verkündet, dass man genau in dieser Richtung schon seit 60 Jahren musiziert. Koch nannte in seiner Ansprache noch zwei weitere Ziele: Innerhalb von Gleichgesinnten habe man ein gemeinsames Hobby betrieben, die Kameradschaft gepflegt, die Jugend gefördert. Drüber hinaus habe es sich der Verein zur Aufgabe gemacht, sich bei den verschiedensten Gelegenheiten in die Dorfgemeinschaft einzubringen, und das als wichtige Bereicherung der dörflichen Kultur.

 

Volker Koch würdigte in seiner Ansprache auch alle Frauen und Männer, die sich in diesen 60 Jahren ehrenamtlich für die Musik eingesetzt, ihre Freizeit geopfert und ihre ganze Kraft dem Verein gewidmet hätten. Vor allem gelte es Dank zu sagen jenen Männern, die vor 60 Jahren den Verein gründeten und anschließend wertvolle Aufbauarbeit leisteten. Stolz sei er aber auch auf seine derzeitige Mannschaft. Sie sei in die Fußstapfen ihrer Vorgänger getreten und habe außerordentliches für den Verein geleistet, beispielsweise bei An- und Ausbau des Fanfarenhauses und bei der Organisation des Jubiläumsfestes. Nur so sei es möglich, ein solches Jubiläum „ganz im Stil der Tradition der großen Jubiläen“ zu feiern.

 

In seiner Festansprache streifte Bürgermeister Jens Spanberger die „bewegten Zeiten und abenteuerlichen Jahre“ in der 60-jährigen Geschichte des Vereins mit so manchen Höhen und Tiefen, großen Erfolgen und kleineren Rückschlägen. Rückblickend dürfe der Verein durchaus stolz sein auf seine wechselvolle Vereinsgeschichte. Immer wieder sei es dem Kraichgau Fanfarenzug gelungen, mit seiner Musik die Menschen zu begeistern und die Herzen der Zuhörer zu berühren. Dies sei aber nur gelungen mit viel Opfern an Freizeit, mit Leidenschaft, Energie und Einsatzfreude. Schon wenige Jahre nach der Gründung des Vereins sei das Fanfarenhaus zum Treffpunkt für alle Vereinsaktivitäten geworden, wo man dann auch den Grundstein für die musikalischen Erfolge gelegt habe: Gewinn des Europapokals, Deutsche Meisterschaften, Landesmeisterschaften, Siege bei Wertungsspielen.

 

„Die vielen Pokale, die das Fanfarenhaus zieren, spiegeln diese grandiose Erfolgsgeschichte wider“, so der Festredner. Durch diese vielfältige Präsentation nach außen sei der Verein zum Aushängeschild für die Gemeinde Mühlhausen geworden. So hätten Bundespräsidenten und Bundeskanzler den Klängen des Fanfarenzugs gelauscht. Als „Botschafter Mühlhausens“ hätten sich die Musikanten auch bewährt bei volkstümlichen Festen wie Bonner Karneval, Cannstatter Volksfest und Münchner Oktoberfest. Auch zahlreiche Fahrten der Vereinsmitglieder ins Ausland, nach Frankreich, USA, Israel, Griechenland, Italien, Spanien hätten den Namen „Mühlhausen“ in ferne Länder getragen.

 

Die Gründung eines Jugendfanfarenzugs unter dem damaligen Vorsitzenden Werner Klefenz habe sich ausgezahlt, so der Bürgermeister, diese jugendliche Gemeinschaft sei zum Fundament des Vereins geworden. Denn viele Musikerinnen und Musiker aus den heutigen Formationen seien aus dem Jugendfanfarenzug hervorgegangen. Zweigleisig hätte sich der Fanfarenzug dann unter seinem Dirigenten Stefan Salzinger entwickelt, man habe die historische Besetzung beibehalten und eine moderne Brass Band gegründet, die inzwischen mit vielfältigen Konzerten das kulturelle Leben der Gemeinde bereichert habe. Heute stehe dem Verein mit Volker Wachter ein bestens geeigneter Dirigent zur Verfügung, der zusammen mit seinem Musikanten bei den letzten Wertungsspielen die Qualität des Ensembles untermauert habe.

 

Nicht nur als Botschafter nach draußen, sondern auch verlässlicher Partner für die Gemeinde wisse man den Jubelverein zu schätzen. Wenn es darum gehe, ein festliches Ereignis musikalisch zu umrahmen, könne man sich auf den Kraichgau Fanfarenzug verlassen, beispielsweise beim Neujahrsempfang der Gemeinde, bei der Eröffnung der Kerwe, bei Spatenstichen und Einweihungen. Mitten in der Dorfgemeinschaft präsentiere sich der Verein beim Sommerfest, bei Straßenfesten der Gemeinde, bei der Kerwe, beim Adventsmarkt und beim Ferienspaßprogramm. Egal bei welchem Ereignis, es sei immer ein Genuss, der Fanfarenmusik zu lauschen. „Machen Sie so weiter und bleiben Sie unsere Botschafter der Gemeinde“, so der Wunsch von Bürgermeister Jens Spanberger zum Jubiläum.

 

Auch der ehemalige Bürgermeister der Gemeinde und Landtagsabgeordnete Karl Klein ließ es sich nicht nehmen, „als guter Freund des Kraichgau Fanfarenzugs“ herzlich zu gratulieren. Er selbst habe in eine Fanfarenfamilie hineingeheiratet, und habe deshalb hautnah miterlebt, wie die Belange, die Aktivitäten und Entwicklungen des Vereins in der Familie einen breiten Raum einnahmen. Eine gelegentliche Mithilfe in der Bewirtung des Fanfarenhauses hätte ihm sehr schnell den Einblick gegeben, dass die aktiven Musiker nicht nur ausgezeichnet die Fanfarenmusik beherrschten, sondern auch in ganz hervorragender Weise das Vereinsleben und die Kameradschaft pflegten. Aber auch als Bürgermeister habe er 20 Jahre lang das Leben des Vereins begleiten und auf vielfältige Weise fördern können.

 

„Das kulturelle und gesellschaftliche Leben verdankt den Musikvereinen und Chorgemeinschaften viel“, so Karl Klein. „Was wäre unsere Gemeinde ohne seine Vereine und Gruppen?“ Die Bürger müssten sich deshalb auch fragen lassen, ob sie diese Arbeit noch schätzen. Gerade deshalb sei es angebracht, bei einem solchen Jubiläum ein herzliches Dankeschön zu sagen an alle, die einen Teil ihrer Freizeit opfern, um „die Herzen der Menschen zum Schwingen zu bringen“. Zwischendurch erfreute die Brass Band des Kraichgau Fanfarenzugs die Besucher mit flotten Weisen aus ihrem reichhaltigen Repertoire. Musikalische Geburtstagsgrüße überbrachte der Sängerbundchor „New Generation“ unter der Leitung von Konrad Knopf mit „Closed to you“, „Bohemian Rhapsody“ und „Atemlos“, und auch der Kirchenchor St. Cäcilia unter seinem Dirigenten Martin Ritz gratulierte dem Jubelverein mit zwei Liedern: „Ich danke meinem Gott“ und „Klänge der Freude“.

 

Eine besondere Ehrung wurde Alex Rachel zuteil. Er wurde in Anerkennung seiner vielfältigen Verdienste um den Verein zum Ehrenmitglied ernannt. Helmut Rühl und Thomas Palatscheck wurde eine Ehrung „für hervorragende Verdienste um den Fanfarenzug“ zuteil. Für langjährige Treue zum Verein wurden folgende Aktive ausgezeichnet: Jürgen Maier, Armin Sogl, Andreas Breitwieser, Manfred Sickinger (40 Jahre), Stefan Pyck, Christian Körner, Manuel D’Alesandro (25 Jahre), Timo Förderer (20 Jahre), Julian Kistner, Massimiliano Maier, Tim Wachter, Dennis Wachter (10 Jahre), Monika Creter, Lukas Sogl, Hanna Wachter (5 Jahre). Für langjährige Treue zum Verein wurden auch passive Mitglieder geehrt: Herrmann Back, Josef Becker, Leo Christ, Egon Greulich, Leo Knopf, Wolfgang Knopf, Gerhard Rachel, Gerhard Rühl, Helmut Wiesendanger, Dieter Wipfler, Engelbert Woitsch (60 Jahre); Karl-Heinz Breitner, Klaus Breitner, Josef Hemberger, Harald Kamuf, Manfred Neidig, Herbert Rachel, Werner Rühl (50 Jahre); Wolfgang Hafner, Leo Metzger, Dieter Neidig, Matthias Ruf, Erwin Schleweis, Günther Sogl, Jenö Szelk (40 Jahre); Werner Reiß, Erika Uhrig, Wilfried Uhrig (30 Jahre); Monika Creter, Rainer Just, Hans-Ulrich Müller, Sabrina Pyck (20 Jahre); Manfred Bloch, Ralf Fellhauer, Sandra Palatscheck, Ingrid Pyck (10 Jahre)